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Das Gehalt als angestellter Zahnarzt 2025 - Zahlen & Modelle

Alexander Bongartz von Alexander Bongartz
Lesezeit: ca. 6 Min. | Beitrag vom :

Bild: Pixabay / spasibokras

Inhaltsverzeichnis:


Angestellte Zahnärzt:innen arbeiten in Einzelpraxen, Berufsausübungsgemeinschaften oder Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Die Vergütung ist sehr unterschiedlich und abhängig von Trägerstruktur, Berufserfahrung und gewähltem Gehaltsmodell. In diesem Beitrag zeigen wir aktuelle Zahlen aus der Dentalen Gehaltsstudie 2025, stellen gängige Vergütungsmodelle vor und geben Tipps zur Verhandlung.

Wie viel verdient ein angestellter Zahnarzt 2025?

Laut unserer Dentalen Gehaltsstudie 2025 liegt das mittlere Monatsbruttogehalt angestellter Zahnärzt:innen bei 6.944 €. Die Gehaltsspanne reicht dabei vom unteren Quartil mit 5.714 € bis zum oberen Quartil mit 9.070 € - abhängig von Faktoren wie Berufserfahrung, Praxisform und Region.

Rund 62 % der angestellten Zahnärzt:innen erhalten zusätzlich zum Fixgehalt eine Umsatzbeteiligung, die durchschnittlich etwa 32 % ihres Gesamtgehalts ausmacht.

Gehaltsübersicht angestellter Zahnarzt
Gehaltsübersicht auf Basis der Dentalen Gehaltsstudie 2025 für angestellte Zahnärzt:innen

Welche Modelle der Vergütung gibt es?

Fixgehalt

Ein monatlich fest vereinbartes Gehalt, unabhängig von der tatsächlichen Leistung. Es bietet Planbarkeit, ist jedoch meist geringer als bei variabler Vergütung. Dieses Modell ist vor allem bei jungen Zahnärzt:innen beliebt, die Wert auf finanzielle Sicherheit legen.

Fixgehalt + Umsatzbeteiligung

Das häufigste Modell. Zusätzlich zum festen Grundgehalt wird ein prozentualer Anteil am selbst generierten Umsatz ausgezahlt.

Beispiel:
Das Fixgehalt beträgt 5.000 €, die Umsatzbeteiligung 20 % ab einem Umsatz von 20.000 €. Das Gesamteinkommen ist somit abhängig vom Patientenaufkommen. Die Beteiligung beginnt häufig erst ab einem bestimmten Umsatzschwellenwert und ist in vielen Fällen gestaffelt.

Honorarverteilungsvertrag (HVV)

Ein HVV regelt die interne Verteilung des Gesamthonorars in einer Praxis oder Berufsausübungsgemeinschaft. Dabei werden bestimmte Kriterien wie Behandlungszeiten, erbrachte Leistungen, Fallzahlen oder Punktwerte herangezogen. Ein solcher Vertrag kann hohe Transparenz schaffen, oder für Unklarheiten sorgen, wenn die zugrunde liegenden Verteilungsschlüssel nicht nachvollziehbar sind.

  • Vor Vertragsunterzeichnung HVV genau prüfen - idealerweise mit juristischer Beratung

Umsatzbeteiligung & Honorarverteilungsvertrag im Detail

Vergütungsmodelle mit variabler Komponente bieten oft ein hohes Einkommenspotenzial, erfordern aber auch klare Regeln und Vertrauen. Entscheidend ist, wie transparent und nachvollziehbar die Bemessungsgrundlage definiert ist.

Typische Vertragsmodelle

  • Fix + Umsatzbeteiligung: am häufigsten, gut steuerbar
  • Fix + Umsatzbeteiligung + Bonus: z. B. bei Erreichen bestimmter Jahresumsätze oder Mitarbeiterführung
  • Reines Beteiligungsmodell: bei sehr erfahrener Tätigkeit, insbesondere im Rahmen von Praxisvertretung oder -übernahme

Wie funktioniert die Umsatzbeteiligung?

In der Regel basiert das Zahnarzt-Gehalt zunächst auf einer festen Grundvergütung (in dieser Beispielrechnung gehen wir von 3.500–4.500 € brutto aus), die finanzielle Sicherheit gewährleistet. Sobald ein individuell vereinbarter Umsatzschwellenwert überschritten wird (z. B. ab 14.000 € selbst erwirtschaftetem Honorar), kommt eine zusätzliche Beteiligung zur Anwendung. Diese liegt häufig zwischen 15 % und 30 %.

Parameter Bsp. 1 Bsp. 2 (mit Erfahrung)
Fixgehalt 3.500 € 4.500 €
Umsatzschwelle 14.000 € 11.000 €
Beteiligung 25 % 30 %
Monatlicher Umsatz 20.000 € 20.000 €
Umsatzbeteiligung 1.500 € 2.700 €
Gesamtgehalt 5.000 € 7.200 €

💡 Wichtig: Nicht nur der Prozentsatz zählt. Entscheidend ist, auf welchen Umsatz er sich bezieht und wie realistisch das Erreichen der Umsatzschwelle im Praxisalltag ist.

In vielen Praxen gilt: Je höher das individuell erwirtschaftete Honorar, desto deutlicher steigt auch das Gehalt. Ab ca. 15.000 € beginnt die Steigerung spürbar, bei 30.000 € Umsatz liegt das Durchschnittsgehalt bereits über 7.000 € brutto. Allerdings hängt das Erreichen dieser Schwellen von weiteren Faktoren ab, wie etwa:

  • interner Fallverteilung (z. B. Inhaber übernimmt lukrative Eingriffe)
  • Versicherungsstruktur der Patient:innen
  • zeitlicher Kapazität und Terminvergabe
  • Verteilung von Neupatienten

Eine transparente Regelung im Arbeitsvertrag - idealerweise mit geringer Einstiegsschwelle, klarer Beteiligung und realistischen Umsatzzielen - schafft beidseitige Zufriedenheit.

Was Sie außerdem über Umsatzbeteiligung wissen sollten

Für Ihren Verdienst als Zahnärzt:in mit Umsatzbeteiligung und Ihre finanzielle Planung ist auch der Zeitraum relevant, für den die Umsatzbeteiligung kalkuliert wird.

Der leistungsabhängige Bestandteil für Ihr Gehalt als Zahnärzt:in kann monatlich, quartalsweise oder pro Jahr berechnet werden.

Im Falle eines Urlaubs greift der Paragraph 11 des Bundesurlaubsgesetzt. Dieser beschreibt, dass sich das Urlaubsentgelt aus dem durchschnittlichen Arbeitsverdienst der letzten 13 Wochen berechnet. Dabei sind jedoch zusätzliche Zahlungen durch Überstunden ausgeschlossen.

Auch für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder für Schwangerschaft und Mutterschutz gibt es gesetzliches Regelungen, die das Gehalt für solche Ausfallzeiten anhand der Durchschnittseinkünfte der vergangenen drei Monate zu kalkulieren.

In diesem Fall fließe somit eventuell auch die Umsatzbeteiligung in Ihr Gehalt als Zahnärzt:in für solche Ausfallzeiten ein.

Was ist ein Honorarverteilungsvertrag (HVV)?

Insbesondere in größeren Praxen oder MVZ wird das Gesamthonorar des Teams über einen Honorarverteilungsvertrag geregelt. Die Vergütung richtet sich dort nach einem internen Schlüssel, wie zum Beispiel:

  • zeitlichem Aufwand
  • Komplexität der Leistung
  • Position im Team
  • Punktwert- oder Umsatzbeteiligungssystem

Solche Modelle können fair und teamorientiert funktionieren, sollten aber vor Vertragsunterschrift juristisch geprüft und im Praxisalltag offen kommuniziert werden.

💬 Praxistipp
Fragen Sie bei Gehaltsverhandlungen immer konkret nach Umsatzschwelle, Bemessungsgrundlage und realistischen Umsatzzahlen. Gute Vorbereitung ist der Schlüssel zu fairen Verträgen.

Wichtige Klauseln

📍Ab wann beginnt die Beteiligung?
📍Welche Leistungen zählen zum Umsatz?
📍Wie werden Urlaub, Krankheit oder Fortbildung gewertet?

HVV - besonders relevant bei

  • Großpraxen und MVZ
  • Teilzeitmodellen mit Leistungsdifferenz
  • mehreren Behandler:innen mit vergleichbarem Arbeitsumfang

Was beeinflusst das Gehalt als angestellter Zahnarzt?

  • Berufserfahrung: Steiler Anstieg in den ersten 5 Jahren
  • Region: Ländliche Regionen oft mit besseren Konditionen
  • Trägerform: Einzelpraxis, MVZ oder Kette
  • Zusatzqualifikationen: Endodontie, Implantologie, Curriculum etc.
  • Arbeitszeitmodell: Vollzeit, Teilzeit, Schichtmodelle
  • Verhandlungsgeschick

Gehaltsentwicklung im Zeitverlauf

Mit steigender Berufserfahrung verbessert sich das Einkommen deutlich. Zahnärzt:innen mit fünf oder mehr Jahren Berufserfahrung können je nach Träger und Region 7.500 bis 9.000 € monatlich verdienen. Teils sogar deutlich mehr bei Beteiligung oder Spezialisierung.

Angestellt oder selbstständig - was lohnt sich wann?

Modell Vorteile Herausforderungen
Angestellt Sicherheit, feste Arbeitszeiten, weniger Bürokratie Eingeschränkte Entwicklung, Gehalt oft gedeckelt
Selbstständig Eigenverantwortung, Umsatzpotenzial, Gestaltung Investitionskosten, Risiko, Organisationsaufwand

Welche Variante sich lohnt, hängt von den eigenen Zielen, der Risikobereitschaft und dem Wunsch nach Selbstbestimmung ab. Beide Modelle bieten attraktive Möglichkeiten, wenn sie zum persönlichen Karriereweg passen.

Tipps zur Gehaltsverhandlung für angestellte Zahnärzte

Weitere Tipps für erfolgreiche Bewerbungen im Zahnarztberuf finden Sie hier.


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Fazit: Gutes Gehalt braucht gute Verhandlung und Transparenz

Angestellte Zahnärzt:innen haben 2025 gute Gehaltsaussichten - vor allem, wenn sie ihr Vergütungsmodell aktiv mitgestalten. Die Kombination aus Fixgehalt und Beteiligung ist am verbreitetsten und bietet Entwicklungsspielraum. Wer gut verhandelt und sich weiterbildet, steigert nicht nur sein Einkommen, sondern auch seine Zufriedenheit im Job.


Alle Zahlen, Daten & Fakten für Zahnärzt:innen entdecken

Jetzt die "Dentale Gehaltsstudie 2025" herunterladen


Quellen


Maschinenlesbare Version: Artikel als Markdown (CC BY 4.0)


 
Ein Beitrag von:
Alexander Bongartz

Alexander Bongartz ist Gründer & Geschäftsführer der Talentzeit GmbH.

     

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