Ich studiere Zahnmedizin, weil ...
an jedem Zahn auch noch ein Mensch dran hängt. Nicht nur ein zufrieden stellendes Ergebnis aus zahnärztlicher Sicht, sondern auch aus den Augen des Patienten ist mir wichtig. Viel zu oft werden Zahnärzte und Zahnärztinnen als wenig empathische, geldgierige und menschenfremde Weißkittel abgestempelt. Ich möchte die bestmögliche Versorgung der Patienten erreichen, und zwar nicht nur qualitativ, sondern auch menschlich. Dazu gehört auch, dass die zahnärztliche Behandlung für alle - finanziell gut oder weniger gut gestellte, jung oder alt, ängstlich oder selbsbewusst - kein Termin ist, den man am liebsten absagen würde, sondern den man sorglos wahrnehmen kann. Das möchte ich später mal meinen Patienten ermöglichen und deshalb bin ich Zahni.
Mit dem Stipendium des Deutschen Zahnarzt Service würde ich ...
vor allem die teuren Anschaffungen des Studiums finanzieren. Nicht nur die Literatur, sondern leider auch die meisten Materialien, die für das Studium benötigt werden, sind, wie sicher den meisten bekannt ist, extrem kostspielig. Damit möchte ich besonders meine Eltern finanziell entlasten, die als "Nicht-Zahnärzte" auf den verantwortungsvollen Umgang ihrer Tochter hinsichtlich des Kaufs und Verbrauchs von Materialien angewiesen sind, wissen sie bei den meisten Dingen ja nicht einmal wofür sie benutzt werden, geschweige denn, warum sie so teuer sind.
Meine künftige Wunschpraxis ...
wäre eine Praxis auf dem Land. Ich bin kein "Stadt-Kind" sondern ein "Land-Ei" und freue mich, wenn ich nach dem Studium, entgegen dem aktuellen Trend, wieder zurück aufs Land ziehen kann, um dort auch in Regionen mit einer geringeren Dichte an Zahnärzten und Zahnärztinnen, behandeln zu dürfen. Ein Blick auf die Berge, das Meer oder wie hier in Marburg auf unser wunderschönes Schloss bleibt wohl wahrschleinlich Wunschdenken, aber ein paar Kühe vor dem Fenster lenken sicher auch den ängstlichsten Patienten gut von einer bevorstehenden Behandlung ab.
Ich sollte das Stipendium erhalten, weil ...
ich es liebe, handwerklich zu arbeiten. Das fing schon ganz früh an - in der Schule war ich so ziemlich das einzige Mädchen, das, Papa sei es gedankt, wusste, wie so ein Akku-Bohrer funktioniert, später in der Kunstschule habe ich meine Vorliebe für die kleinen feinen Details entdeckt und heute kann ich garnicht streng genug mit der Bewertung meiner eigenen zahnärztlichen und zahntechnischen Arbeiten sein. So viel Zeit man auch vor den Büchern verbringt, ist der Beruf des Zahnarztes oder der Zahnärztin ein Handwerksberuf. Wenn ich nur begabt in Biochemie oder Physik wäre (was natürlich auch zum Studium dazu gehört), hätte ich wohl besser Biochemie oder Physik studieren sollen. Da es mir aber immer wichtig war, mein handwerkliches Geschick sinnvoll zu nutzen, würde ich mich freuen, wenn das Stipendium eine Unterstützung für die Anschaffung der Materialien wäre. Ein Handwerker ist eben doch nur so gut, wie das Material, das er zur Verfügung hat. Darum würde ich mich in Zukunft viel lieber mehr damit beschäftigen, was es an meiner Prothese, Füllung oder Klammer noch zu verbessern gibt, als wie viel der Bohrer, Polierer oder Draht kostet.
Und noch etwas zum Schmunzeln: Der typische Zahnmedizinstudierende...
hält immer ein paar Süßigkeiten für seine Patienten bereit - das sichert die berufliche Zukunft ;)